Heute führen wir unsere Serie 24/24 weiter fort – aufbauend auf unserer Live-Webinar-Reihe vom Dezember 2020. Ich bin mir sicher, dass einige von Euch bereits mit den 10 Grundregeln arbeiten und auf dem besten Wege sind, ihren Plan und ihre Vision für 2021 zu verwirklichen.
Als Reminder und Unterstützer beschreibe ich sie hier nochmal ausführlich, die
„10 Grundregeln persönlicher Entwicklung“
Im ersten Schritt müssen wir noch einen Rückblick auf Tag 4 unserer Webinar-Reihe machen. Wir haben uns hier über persönliche Werte als Grundlage der Persönlichkeitsentwicklung unterhalten.
Wir arbeiten mit Führungskräften und deren Teams in unseren maßgeschneiderten Kommunikations- und Teamtrainings immer wieder mit der ungeheuren Kraft persönlicher Werte, indem wir die Teilnehmer einladen, ihre eigenen Werte zu formulieren und diese dann mit dem Team zu teilen und zu erklären. Wir sind immer wieder fasziniert, was für eine unglaublich emotionale und bindende Wirkung die Formulierung dieser Werte auf jeden Einzelnen im Team aber auch auf das Teamgefüge insgesamt hat. Teambuilding = emotionaler Austausch.
Wie wir das machen: der Werte-Trichter
Der erste Schritt ist Mindstorming. Dabei schreibt jeder/jede für sich eine möglichst umfassende Sammlung aller ihm/ihr wichtigen Dinge auf. Dadurch entsteht eine bunte, individuelle, sehr persönliche Wertewelt für jede einzelne Teilnehmerin und jeden Teilnehmer.
Nun werden diese Werte „verdichtet“ – wie wir es etwas technisch nennen.
Verdichtung: Wir entscheiden uns für 3-5 ganz wesentliche Kernwerte, die uns aus unserem ersten Mindstorming-Pool heraus ganz besonders wichtig sind. Diese Kernwerte sind in unseren Seminaren so vielfältig wie unsere Teilnehmerinnen und Teilnehmer selbst. Wir verzichten auch darauf, vorzugeben, was wir persönlich unter „Werten“ verstehen, um die entsprechenden Gedanken-Räume offenzuhalten.
Nun bitten wir die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, aus diesen 3-5 sehr bedeutsamen Kernwerten wiederum einenganz zentralen Inselwert herauszusuchen, der für ihr Leben und für ihre persönliche Entwicklung eine fundamentale Rolle spielt. Das ist wirklich schwer, weil ja bereits die 3-5 Kernwerte eine große persönliche Bedeutung besitzen.
Diesen Inselwert stellen wir uns dann gegenseitig vor und erklären, warum dieser Wert eine so große Bedeutung für uns persönlich hat.
Was hier so schnell erklärt ist, dauert im Seminar teilweise Stunden, manchmal Tage. Verbunden mit Spaziergängen, spannenden Übungen und Spielen, Unterstützung durch die Coaches entsteht so die Basis und ein Nukleus für unsere weitere persönliche Entwicklung.
In unserem Webinar 24/24 führte uns diese Wertearbeit zu den 10 Grundregeln der Persönlichen Entwicklung.
1. Neues entdecken
2. Stärken stärken
3. Resilienz entwickeln
4. Life-Balance leben
5. Überforderung und Unterforderung aktiv managen
6. Die eigenen Erfolgsmuster analysieren
7. Verantwortung übernehmen – vor allem für das persönliche Handeln
8. Psychische Bedürfnisse erkennen (z.B. mit Tools wie TMA oder PCM)
9. Regelmäßig Feedback einholen
10. Klare Ziele setzen (und darauf achten, dass sie S.M.A.R.T. sind)
Diese 10 Grundregeln stehen ganz im Zeichen unserer persönlichen VUCA-2-Welt nämlich:
· V ision (klare Ziele setzen)
· U nderstanding (mich selbst, andere Menschen verstehen aber auch selbst verstanden werden)
· C ommunication (Dinge aus- und ansprechen, Feedback holen, den Kommunikationsprozess immer wieder selber aktivieren)
· A gility (flexibel, offen, neugierig bleiben bis ins hohe Alter)
1. Neues entdecken
„Sobald wir aufhören, uns für neue Dinge zu interessieren, haben wir aufgehört, uns weiterzuentwickeln!“
Bleibt neugierig, offen für ungewöhnliche Dinge, aufgeschlossen, anderen Menschen und Veränderungen gegenüber. Resistenz gegen Veränderung kostet Energie. Macht Bretter vor den Kopf. Macht uns verbittert, unkommunikativ, aggressiv. Ein Mindset dafür: „Aha, ein interessanter Punkt!“ Setzt Euch aktiv mit neuen Anforderungen auseinander. Überlegt Euch zum Beispiel, wie ihr im Homeoffice trotzdem abwechslungsreich, motivierend und konstruktiv kommunizieren könnt. Setzt Euch mit Technologie auseinander, die dazu beiträgt, Probleme zu lösen. Und sei es nur eine bessere Webcam ;-). Seht Ihr Veränderung positiv oder fürchtet Ihr Euch vor Neuem, weil es das Erreichte, den Status Quo, das mühsam Erarbeitete in Frage stellt? Neugier ist keine Charakterschwäche sondern ein großartiger Mindset erfolgreicher Menschen.
2. Stärken stärken
Das haben wir nicht in der Schule gelernt (wenn wir nicht gerade in Skandinavien zur Schule gegangen sind oder das Glück hatten, eine progressive Privatschule besuchen zu dürfen). Unsere gesellschaftlichen Systeme sind darauf aufgebaut, Schwächen zu schwächen und systemrelevante Defizite zu eliminieren. Das führt dazu, dass bereits in der Schule mit einem unglaublichen Aufwand daran gearbeitet wird, schlechte Schüler zu mittelguten Schülern zu machen. Manchmal gelingt das, häufig scheitern wir daran. Und unsere Kinder. Selten gelingt es Lehrern, die Stärken ihrer Schüler zu erkennen, zu fördern, zu entwickeln und damit auch Energie für andere Lerninhalte zu schaffen, die nicht zu den Grundtalenten dieser Schüler gehören.
Heute sind wir groß und haben das Schulsystem überlebt. Vielleicht haben wir sogar studiert und sind dabei möglicherweise unseren Neigungen, Talenten, Stärken etwas nähergekommen.
In jedem Fall gilt es, sich auf das zu konzentrieren, was wir können. Diese unermesslichen Ressourcen zu nutzen, die in unseren Talente stecken.
Die japanische Philosophie oder Grundhaltung des IKIGAI spricht dabei von Erfüllung. Und geht einen ganzen Schritt weiter, indem sie vier Bereiche verbindet:
1. „Worin Du gut bist“
2. „Was Du liebst“
3. „Was die Welt braucht“
4. „Wofür Du bezahlt wirst“
Diese vier Bereiche schließen sich nicht aus, sondern stellen im Gegenteil die Grundlage eines erfüllten Lebens dar.
3. Resilienz entwickeln
Resilienz ist die Fähigkeit, aus Rückschlägen zu wachsen. Sie kann angeboren sein, kann aber auch mit bestimmten Maßnahmen entwickelt werden. Da wir zu Resilienz bereits viel geschrieben haben, empfehle ich unsere entsprechenden Artikel zu diesem Thema:
· Resilienz: eine Definition (hier klicken)
4. Life Balance leben
Was Life Balance bedeutet, habe ich am ersten Tag von 24/24 beschrieben (hier klicken) beschrieben.
Als eine Grundlage der persönlichen Entwicklung gilt es, unsere persönliche Life Balance immer wieder zu überprüfen und sie dann auch wirklich zu leben.
5. Über- und Unterforderung aktiv managen
Wir brauchen Stress. Alleine die Tatsache, dass unser Körper über Leistungsturbos verfügt – wie die Ausschüttung von Adrenalin und Cortisol – zeigen uns, dass wir Stress in Wirklichkeit zum Überleben brauchen. Leider haben wir verlernt, richtig mit diesen Überlebensmechanismen umzugehen.
Kelly Mc Gonigal beschreibt in ihrem TED-Talk „How to make stress your friend” (bitte klicken), den ich Euch an dieser Stelle – im wahrsten Sinne des Wortes – sehr ans Herz legen möchte, warum wir unser Verständnis von Stress grundlegend auf den Kopf stellen müssen.
An Tag 1 von 24/24 habe ich diesen Mechanismus mit der FLOW-Kurve beschrieben (hier klicken).
6. Die eigenen Erfolgsmuster analysieren
Um unsere Erfolgsmuster aktiv einsetzen zu können, gilt es, sie genau zu analysieren.
· Was hat uns in der Vergangenheit erfolgreich gemacht?
· Was haben wir getan oder welche Rahmenbedingungen haben bei unserem letzten Erfolg (und sei er noch so klein gewesen) geherrscht?
· Was war unser eigener Beitrag zu diesem Erfolg?
· Welche Ressourcen haben wir bewusst oder unbewusst genutzt (Menschen, Tools, Einstellungen…)?
· Mit welchen Emotionen haben wir diesen Erfolg vorab verbunden und welche Emotionen hat die Zielerreichung in uns ausgelöst?
All diese Fragen – und viele mehr – müssen wir uns stellen, um unsere Erfolge zu analysieren. Dann können wir sie replizieren! Die Erkenntnis unserer Erfolgsprinzipien ersetzt Zufall durch einen proaktiven Plan.
In unserem sensationellen Masterclass Modul „Mentale Kraft und Stärke“ (komplett in der wilden Natur, ausschließlich erlebnisorientiert, dynamisch, abenteuerlich, abwechslungsreich, „groundbreaking“) gehen wir vom 15. bis zum 17. Juli 2021 gemeinsam diesen Erfolgsmustern auf den Grund. Ein Modul, das es nicht Online gibt. Denn diese Erfahrung geht nur live. An wunderschönen, inspirierenden Orten in Österreich.
Auch unser Erfolgstagebuch hilft dabei, Muster zu erkennen. Hier schreiben wir jeden Tag mindestens fünf kleine und große Erfolge auf und verbinden Sie idealerweise mit unserem Ziel, unserer Vision.
7. Verantwortung übernehmen
Hier sprechen wir ganz einfach davon, nüchtern und konkret unseren persönlichen Anteil an unserem Erfolg oder an unserem Misserfolg zu analysieren. Denn nur, wenn wir objektiv feststellen, was unser eigener Beitrag war, können wir künftig Rückschlüsse auf die Erfolgsmuster ziehen, die wir selbst bestimmen und unabhängig einsetzen können.
· Love it?
· Change it?
· Leave it!
Denn auch in persönlichen oder beruflichen Herausforderungen, die mögliche Änderungen nach sich ziehen müssen, sollten wir uns immer unseren eigenen Anteil genauso wie unsere eigenen Ressourcen bewusst machen. Daher gilt bei „Change it?“: Was kann ich aus eigener Kraft tun, um eine für mich positive Veränderung herbeizuführen?
Mehr dazu auch im Artikel zu Tag 4 von 24/24 (hier klicken):
8. Psychische Bedürfnisse erkennen
Einen wesentlichen Treiber unseres Verhaltens stellen unsere unbewussten psychischen Bedürfnisse dar (das Eisberg-Prinzip hatte ich an Tag 2 bereits beschrieben (hier klicken)
Wenn wir unsere Bedürfnisse kennen, können wir sie managen. Das heißt: unsere Batterien aufladen, indem wir sie im Positiven befriedigen und damit umgehen, wenn sie anfangen, uns zu beherrschen.
Genauso ist das Verständnis unserer eigenen Bedürfnisse eine wichtige Grundlage für den Umgang mit anderen Menschen. Sei es in der Führung, im Job, in der Familie oder einfach nur beim Weekend-Shopping ;-).
Ein großartiges Tool, psychische Bedürfnisse auf strukturierte Art und Weise zu erkennen und zu analysieren ist die Talent- und Motivationsanalyse, TMA.
9. Feedback einholen
„Feedback is breakfast for Champions”!
Ohne Feedback sind wir ziemlich verloren. Denn dann können wir nicht beurteilen, was unser Verhalten bei anderen Menschen auslöst. Auf bestimmten Ebenen geht das automatisch. Dann nämlich, wenn unser Verhalten erkennbar Ärger, Wut, Zorn, Freude, Glück … auslöst. Meist geht das aber wesentlich subtiler vonstatten. Daher ist es wichtig, immer wieder aktiv Fremdsichten einzuholen und damit in einem bewussten Prozess zu erkennen, wie wir in einem bestimmten Kontext wirken.
Wir sprechen hier z.B. von 360-Grad-Feedback. Die Talent- und Motivationsanalyse, TMA stellt dafür strukturierte Werkzeuge zur Verfügung, mit denen wir für uns selbst ein rollierendes 360-Grad-Feedback einholen können. Anonym oder offen. Auf Basis unserer Talente und unseres konkreten Verhaltens.
Natürlich geht das auch, indem wir regelmäßig Gespräche führen oder ab und zu einen strukturierten Fragenkatalog an unserem Umfeld verschicken. Das würde ich allerdings mehr im beruflichen Kontext sehen. Meiner Frau würde ich einen solchen Fragenkatalog eher nicht schicken ;-).
10. Klare Ziele setzen (und darauf achten, dass sie S.M.A.R.T. sind)
Ziele sind richtig wichtig. Unter VUCA-Bedingungen elementar. Wir müssen aber auch flexibel genug sein, den Weg zum Ziel bei Bedarf zu adaptieren (VUCA-Agility), ohne unser Ziel aus den Augen zu verlieren.
In unseren Coachings begleiten wir solche Zielfindungsprozesse aktiv mit unseren Klienten. Entweder im beruflichen Kontext oder auch bei der Erreichung persönlicher Ziele.
Bei Zielen sprechen wir gerne von einer S.M.A.R.T.-Analyse. Denn wenn unsere Ziele diese Kriterien erfüllen, steigt die Wahrscheinlichkeit, sie zu erreichen:
S.M.A.R.T.
S pecific: Ziele müssen klar und eindeutig, spezifisch formuliert sein. Wir sprechen vom „dümmstmöglichen aller Ziele-Lieferanten“, der verstehen muss, was wir wirklich wollen. Wenn wir beim Online-Händler unseres Vertrauens einfach nur ein Buch bestellen, ist es unwahrscheinlich, dass wir genau das Buch bekommen, das wir wollen. Titel, Autor… sollten wir zumindest angeben, dass erfolgreich geliefert werden kann.
M easurable: Ziele müssen in irgendeiner Form messbar sein. Sonst können wir die Zielerreichung schlecht überprüfen und auch keine sog. Micro-Goals überprüfen. Unser Körper schüttet keine Glücks- oder Zielhormone aus (Dopamin, Endorphin), wir verbinden keine positiven Emotionen mit der Zielerreichung und reduzieren die Chance auf Erfolg.
A chievable: Ziele müssen erreichbar sein. Natürlich sind große Ziele im Leben wichtig. Wir müssen nur wirklich daran glauben, diese Ziele auch erreichen zu können. An dieser Stelle wird es ziemlich tricky. Ich empfehle dazu Tag 3 von 24/24 (hier klicken):
R ealistic: Auch hier haben wir einen ähnlichen Zielkonflikt. Erreichbar und Realistisch kann dazu führen, dass wir die Latte zu tief legen. Daher ist es wichtig, dass wir in einem sehr aktiven Prozess (am besten mit anderen Menschen, Vorbildern, die bereits sehr erfolgreich sind, positiv und realistisch denken, Erfolgsaussichten einschätzen können, nicht neidisch, eifersüchtig oder kleinkrämerisch sind) unsere Ziele bewerten und überprüfen.
„Wenn Du in einem Raum die erfolgreichste Person bist, ist es an der Zeit, sich einen anderen Raum zu suchen!“
T ime-bound: Ziele brauchen einen konkreten, zeitlichen Horizont, sonst sind sie bestenfalls Wünsche. Durch die Konkretisierung bekommen sie Verbindlichkeit und Ernsthaftigkeit für uns selbst. Außerdem können wir Milestones besser einstellen und damit erkennen, wenn die Zielerreichung zeitlich in Gefahr gerät.
Im nächsten Artikel beschäftigen wir uns mit dem zweiten Teil von Tag 5: „Plan und Vision für 2021!“
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