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Eine Analysetechnik: Lasst uns Ängste klären!

Um uns über die realistische Bedrohung durch externe Einflüsse bewusst zu werden, hat sich in der Vergangenheit eine ganz einfache „Angst-Analyse-Technik“ bewährt. Auch in schweren Krisen kann sie helfen, Bedrohungen zu relativieren (nicht zu ignorieren!) und durch die gezielte Reflexion in einen Lösungsmodus umzuschalten. Folgende vier Schritte möchte ich Euch dabei zum Selbstcoaching mit auf den Weg geben:




  1. Was genau ist das Problem (möglichst die Angst/Furcht auf den Punkt bringen und beschreiben)? Aufschreiben ist dabei ganz wichtig!

  2. Wie groß schätze ich im Moment die Wahrscheinlichkeit ein, dass dieses Problem eintritt (auf einer Skala von 0-100%)? Auch: bitte aufschreiben.

  3. Sollte diese Wahrscheinlichkeit über 50% liegen (natürlich können wir die Übung auch bei gefühlten 20% durchspielen): Welche konkreten Maßnahmen können wir (selbst!) ergreifen, dass dieses Problem nicht eintritt? Wir empfehlen dabei die Technik des sog. Mindstorming: wir schreiben mindestens 15 Punkte zur Lösung auf ein Blatt Papier. Auch wenn es nervig wird und uns ab Punkt 5 nichts mehr einfällt: weitermachen. Es können auch Variationen der ersten Punkte sein. Die intensive Auseinandersetzung führt zu teils ungewöhnlichen und unerwarteten Lösungen, die durch zu schnelle und zu naheliegende Ansätze unterdrückt werden).

  4. Wenn wir nun die besten der 15 Lösungsmöglichkeiten umsetzen: Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit dann noch, dass das Problem eintritt? Im Idealfall sollte sie nun unter der zuvor eingeschätzten Wahrscheinlichkeit liegen. Wenn nicht: zurück zum Mindstorming.



Natürlich hilft dieser kleine aber intensive Prozess nicht dabei, alle Probleme dieser Welt zu lösen. Und selbstverständlich gibt es Probleme, die anderer Ansätze oder professioneller Hilfe und Unterstützung bedürfen. Vielen unserer aktuellen Ängste kann diese Methode aber ihre Bedrohung nehmen, denn wir packen sie bei den Hörnern und arbeiten selbst und aktiv daran, sie zu lösen.


Das Ergebnis: das, was die kognitive Psychologie mit dem Begriff Selbstwirksamkeit beschreibt. Solange wir das Gefühl und die Überzeugung haben (und auch das können wir selbst herstellen), dass wir schwierige und herausfordernde Situationen aus eigener Kraft lösen können, können wir auch für andere Menschen wirksam zur Verfügung stehen. Ob als Führungskraft, Kollege oder Mutter/Vater. Und dabei für die Zukunft lernen und die Kompetenz der Problemlösungsfähigkeit weiterentwickeln.


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