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Wie sich wahre Stärke zeigt

Es ist altbekannt. Nicht im Sonnenschein und nicht bei glatter See zeigen sich die wirklichen Stärken. Wenn der Sturm aufkommt und die Wellen höher werden, wenn sich der Himmel verdunkelt und die Mannschaft beginnt, sich zu fürchten, dann zeigt sich der Kapitän/ die Kapitänin. Besonnen, souverän, mit einigen Ideen und viel Erfahrung geht er / sie ans Werk und bringt Schiff und Besatzung sicher durch die stürmische See.



Wir wissen alle, wie sehr sich das Verhalten unseres Chefs auf unser Befinden auswirken kann. Wir wissen, wie sich Stress und Angst in einer Organisation verbreiten kann. Als KapitänIn auf rauer See werden wir uns aber selbst bewusst, wie schwer es manchmal ist, unter existenzbedrohenden Umständen die Fassung zu wahren und Zuversicht auszustrahlen.


Manchmal sehen wir aber auch, wie unangebracht die rosarote Sonnenbrille in schweren Zeiten sein kann. Die Menschen im Umfeld nennen das dann Realitätsverlust. Und dieser Eindruck macht uns nicht glaubwürdiger und nimmt uns Wirksamkeit bei der Mobilisierung der Teamenergie und der Problemlösungsfähigkeit von Menschen.


Wahre Stärke zeigt sich in Zeiten von stürmischer See. Und es gibt ein Danach. Menschen, die in diesen schweren Zeiten gezeigt haben, dass sie so führen können, wie es Umfeld und Situation verlangt, sind die sturmerprobten Kapitäninnen und Kapitäne der Zukunft. Nutzt diese Chance.

Nur sehr wenige Politiker und Manager fanden in den letzten Tagen die richtigen Worte. Viele haben uns überrascht - im Guten wie im Schlechten. Ich möchte Euch als Führungskräfte dazu einladen, diese Wirkung, die ihr beobachtet, nicht nur zu konsumieren oder beiläufig zu kommentieren. Macht Euch Gedanken darüber, was diese Wirkung mit Euch macht und überlegt, wie Ihr selbst in dieser Situation auf Eure Teams wirkt. Strahlt Ihr selbst realistische Zuversicht aus oder verfallt Ihr in einen Zustand zwischen Angststarre und Angriff? Holt Ihr Eure Leute dort ab, wo sie wirklich stehen? Kennt Ihr ihre Bedürfnisse und wisst Ihr, wie Ihr sie in Bewegung bringen könnt, um die Challenge anzupacken und zu lösen?


Wir wissen auch, wie unterschiedlich die Ansätze von Menschen sind, Probleme und Krisen zu bewältigen. Umso wichtiger ist in diesen Tagen die Präsenz. Auch, wenn sie nur online oder telefonisch stattfinden kann. Präsenz und Aufmerksamkeit schafft ein Umfeld, das Psychologen „Psychological Safety“ nennen. Wenn draussen der Sturm tost und die Ungeheuer dem Meer entsteigen, brauchen wir Euch. Schafft diese Psychological Safety indem Ihr regelmäßig Euer (Führungs-)Verhalten auf den Prüfstein stellt. Alleine, mit Eurem Partner, Eurer Partnerin, mit einem Coach, mit Kollegen und Freunden. Seid Ihr der Fels in der Brandung oder gibt es Dinge, die Euch selbst so massiv bewegen, dass Ihr nicht mehr wirklich wirksam seid? Nutzt die Gespräche mit Kollegen am Telefon, findet die Vorteile und die guten Seiten einer Krise (auch, wenn das manchmal nicht leicht ist). Wahre Stärke zeigt sich in Zeiten von stürmischer See. Und es gibt ein Danach. Menschen, die in diesen schweren Zeiten gezeigt haben, dass sie so führen können, wie es Umfeld und Situation verlangt, sind die sturmerprobten Kapitäninnen und Kapitäne der Zukunft. Nutzt diese Chance.


Andrew Cuomo, Gouverneur von New York steuert seinen Staat dieser Tage mit klaren Ansagen und ein paar lockeren Sprüchen durch die Krise. Die Regeln hat er sich wohl in Österreich abgeschaut: Einkaufen, Apotheke, unerlässliche Arbeiten. Ansonsten bitte in der Wohnung bleiben. Die New Yorker danken es ihm mit Disziplin und Verständnis und freuen sich auf seine regelmässigen Botschaften. Klarheit ohne Panik („Face the brutal facts“), (online-) Präsenz, regelmässige Kommunikation, volle Übernahme von Verantwortung und ein eindeutiger „Reason Why“ sind sein Rezept. Der „Reason Why“ ist seine 88-jährige Mutter nach der er seine Erlässe benannt hat: Mit „Matilda‘s Law“ gibt gibt er seinen Bürgern einen ethischen und moralischen Sinn, denn jeder hat Vater, Mutter, Onkel, Tante oder Freunde, auf die es jetzt besonders zu achten gilt. Echtes Krisenmanagement und wirkliches Leadership wie es kein theoretisches Lehrbuch besser auf den Punkt bringen könnte. Ganz im Gegensatz zum Weißen Haus. Hier sehen wir plakativ genau das Gegenteil. Durch seinen Umgang mit der Krise löst Trump ein Verhalten bei seinen Anhängern aus, das die Situation mit Sicherheit massiv verschärfen wird. Es ist traurig und faszinierend gleichermaßen, wie wir heute Leadership beobachten und analysieren können wie selten zuvor. Ein großartiges Lehrstück für „danach“. Andrew Cuomo mit Blick nach Washington: „Eine Krise zeigt Dir die Seele einer Person!“ Der Bürgermeister von Brooklyn kommentierte das Leadership-Verhalten von Cuomo mit den Worten: „Er ist der Kapitän des Schiffs!“


In den nächsten Tagen möchte ich Euch gerne Anregungen, Tools und Inspirationen mit auf den Weg geben, die Euch dabei helfen sollen, diese persönliche Stärke auf- und auszubauen. Ich freue mich darauf, Euch durch diese stürmische Zeit begleiten zu dürfen und besonders freue ich mich auf den ersten gemeinsame Drink, den wir dann an einem lauen Sommerabend am Strand geniessen. Denn der Strand wird kommen genauso wie Sonne.


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