Tag 4 von 24 Tage. 24 Minuten. Unser Live-Online-Webinar vom Dezember 2020 rund um Persönliche Entwicklung, Kommunikation, Leadership und Mentale Stärke. 24 live Inputs. Jeden Tag online.
Es geht weiter: jeden Monat die versprochenen zwei Tage. Als Reminder, Inspiration, persönliches Training.
Heute drei Themen aus Tag 4:
1. Die Lebensuhr
2. Das wichtigste, persönliche Veränderungsprinzip
3. Was passiert, sobald wir unsere Komfortzone verlassen?
1. Die Lebensuhr
Es ist ganz einfach: unser Leben endet. Irgendwann. Und dieses Ende ist keine Frage des Alters sondern der Gelegenheit. Daher ist genau jetzt der richtige Zeitpunkt, sich Gedanken darüber zu machen, was wir mit unserem Leben noch so alles anzufangen gedenken.
Schwingen wir schon so langsam aus und bereiten uns auf den Ruhestand vor oder sehen wir in jeder Phase unseres Lebens und in jedem Alter Chancen der Weiterentwicklung, Chancen, Neues kennenzulernen, unseren Körper und unseren Geist auf Trab und in Schwung zu halten?
Der Blick auf unsere Lebensuhr zeigt uns dabei auf, wo wir stehen. Unverblümt, statistisch sauber, ohne Diskussion. Sie zeigt uns den statistischen Rest des Lebens, aus dem wir noch was machen können. Wenn wir wollen. Dazu werfen wir einen Blick auf die statistische Lebenserwartung von Frauen und Männern in Deutschland und stellen folgende nüchterne Fakten fest:
· Lebenserwartung ca., wenn 2020 geboren: m. 78,9 / w. 83,6 Jahre => Gen. Z
· Lebenserwartung ca., wenn 1980 geboren: m. 69,6 / w. 76,3 Jahre => Gen. Y
· Lebenserwartung ca., wenn 1970 geboren: m. 67,2 / w. 73,4 Jahre => Gen. X
· Lebenserwartung ca., wenn 1950 geboren: m. 64,4 / w. 68,5 Jahre => Babyboomer
Die Babyboomer liegen statistisch deutlich hinter der Generation Z.
Österreich liegt gegenüber Deutschland (was aus dieser Statistik nicht hervorgeht) mit leicht längeren Lebenserwartungen in Führung (ein Lebenserwartungs-Cordoba).
Gegenüber 1870 hat sich unsere Lebenserwartung heute…verdoppelt.
Früher war alles besser?
Die Lebensuhr von Andreas Fritsch aus 24 Tage. 24 Minuten.:
Egal welcher Generation und welchem Geschlecht wir angehören: alles hat ein Ablaufdatum. Ab und zu macht es Sinn, sich dieses Ablaufdatum zu vergegenwärtigen und sich die eigene Vergänglichkeit vor Augen zu halten. Schön, wenn dann klar wird, daß es höchste Zeit ist, mit der Umsetzung der eigenen Ziele zu beginnen. Immer.
„Der beste Zeitpunkt, einen Baum zu pflanzen war vor 20 Jahren. Der zweitbeste Zeitpunkt: JETZT!“
Tragen wir also unser aktuelles Alter in unsere Lebensuhr ein, die bei 0 beginnt und bei unserer statistischen Lebenserwartung endet, wird dies optisch so schön deutlich. So deutlich, dass wir den großartigen Umsetzungshorizont erkennen der uns mit 20 noch zur Verfügung steht, oder sehen, daß uns mit 53 nicht mehr so viel Umsetzungszeit übrig bleibt. Unser Erfahrungshorizont, den wir zur Umsetzung unserer Ziele einsetzen können, ist dafür mit 20 noch deutlich kleiner als mit 53. Mit 20 gilt es, die richtigen Menschen zu finden und unsere wertvolle Zeit gut zu nutzen, mit 53, die Erfahrung endlich zielgerichtet umzusetzen.
Eine kleine Erkenntnis mit großer Wirkung.
2. Das wichtigste, persönliche Veränderungsprinzip
Unzufriedenheit ist ein zentraler Impuls zur Veränderung. Denn Schmerz wollen die meisten von uns nicht. Wären Carl Benz und seine Mitbewunderer mit den 1885 vorherrschenden Fortbewegungskonzepten gänzlich zufrieden gewesen, würde Mobilität heute ganz anders aussehen. Ähnliches gilt heute für Elon Musk. Dient diese Unzufriedenheit als Zündfunke, dann macht ein Plan und ein möglichst klares Bild vom Möglichen das Unmögliche möglich. Im letzten Artikel haben wir in diesem Zusammenhang von Schmerzvermeidung und Lustgewinn gesprochen. Wie wir jetzt genau Entscheidungen treffen, in Aktion kommen und gleichzeitig dranbleiben an der Zielerreichung, zeigt uns
„Love it? Change it? Leave it!”
Bei diesem wichtigen Veränderungsprinzip bitte genau auf die Interpunktion achten. „Love it? Change it? Leave it!“ ist nämlich deutlich mehr als ein interessanter Kalenderspruch.
Liebe ich es? Wenn ich etwas nicht liebe, sollte ich es ändern. Die Folgefrage lautet dann („Change it?“) „Was kann ich aus eigener Kraft tun, um diese Situation zu verändern?“ Dabei liegt die Betonung auf „eigener Kraft“. Denn das, was wir Selbstwirksamkeit nennen, ist der Schlüssel zu nachhaltiger und gesunder Veränderung. Solange wir spüren, dass wir einen aktiven Beitrag zur Lösung unserer Herausforderung leisten können, können wir uns
entwickeln. Sobald wir die Problemlösung delegieren indem wir die Verantwortung für unsere Situation nur noch bei den Umständen und bei anderen Menschen suchen, sind wir nicht mehr selbstwirksam. Wir geben den Steuerknüppel ab und wechseln vom Cockpit in die Kabine. Vom Pilot zum Passagier. Wollen wir das? Wenn diese Frage nicht nur rhetorisch gemeint ist und wir sie auch mit „Ja“ beantworten können, dann sollten wir bewusst und aktiv wieder zurück zum Anfang gehen und uns selbst vergegenwärtigen, dass wir uns jetzt eigenverantwortlich dazu entschlossen haben, die ungeliebte Situation zu akzeptieren. Warum dann überhaupt die Fragenschleife? Ganz einfach: die bewusste Entscheidung, etwas aufrechtzuerhalten, das wir nicht lieben, bringt uns in die Selbstwirksamkeit zurück. Wir haben nicht resigniert, wir haben eine bewusste Entscheidung getroffen.
Und finden wir auch unter Zuhilfenahme diverser Mentaltechniken keinen Ansatz zur Veränderung der ungeliebten Situation und sind auch nicht bereit, sie aktiv zu akzeptieren ohne sie wirklich zu lieben, dann müssen (können) wir sie verlassen. Diese Exit-Option steht uns immer zur Verfügung und gibt uns auch in schwierigen Situationen immer eine umsetzbare Handlungsalternative. Und offen gesprochen: das macht unvorstellbar frei.
3. Was passiert, sobald wir unsere Komfortzone verlassen?
Im Webinar an Tag 4 habe ich das Komfortzonenbild adaptiert. Unsere Komfortzone steht dabei in der Mitte dreier konzentrischer Kreis. Hier kennen wir uns aus, fühlen uns wohl, bleiben wir stehen. Entscheiden wir uns zum Aufbruch zu einem erstrebenswerten Ziel (in Unternehmen ist das anders, weil hier zumeist von oben entschieden wird, dass es jetzt an der Zeit ist, aufzubrechen), dann haben wir eine Wachstumszone (unseren äußersten Kreis) im Blick. Je deutlicher und damit magnetischer unsere Wachstumszone ausfällt, umso direkter erreichen wir unser Ziel und umso einfacher ist es, den zweiten Kreis zu durchbrechen, der sich immer um unsere Komfortzone herumlegt. Wir sprechen hier von der „Panikzone“. Denn sobald wir bekanntes Terrain verlassen, übermannt uns das Unbekannte, Bedrohliche, Fremde. Wir nehmen Bedrohungen stärker wahr als Chancen. Auch ziehen uns negative Dinge (Unfälle, Katastrophen, Auseinandersetzungen) stärker an (der sogenannte Negativitäts-Bias). Also werden wir, sobald wir das angestammte Biothop der Komfortzone hinter uns lassen, vermehrt nach Bedrohungen suchen und dabei das ursprünglich so inspirierende Ziel in der Wachstumszone aus den Augen verlieren. Die Folge: Orientierungslosigkeit. Verharren. Stillstand in der Panikzone. Ganz schlecht. Denn hier müssen wir aktiv sein. Diese Aktivität in der als schmerzhaft empfundenen Veränderung bringt große Vorteile mit sich. Sie trainiert unsere mentalen und physischen Systeme, die stattet uns mit neuen Skills und optimierten Kulturtechniken aus, sie bringt zahlreiche neue, positive Aspekte in unser Leben, die mit dem eigentlichen Ziel noch gar nichts zu tun haben. Auf dieser Reise durch unsere Panikzone erfolgt der stärkste Entwicklungszuwachs. Die stärkste persönliche Veränderung. „No pain, no gain!“. Selbst Fehler und Rückschläge sind dabei wichtig. Sie trainieren unsere Resilienz, sofern wir richtig mit ihnen umgehen und bringen uns unserem Ziel Schritt für Schritt näher. „To fail“ (engl. für versagen) steht auch für das Akronym F.A.I.L. = First Attempt in Learning. Versagen ist der erste Schritt zum Lernen.
Daher sprechen wir bei der Panikzone auch gleichzeitig von unserer „Performance-Zone“. Unsere Systeme laufen zu Höchstform auf, Hirn und Körper entwickeln sich weiter, unsere Chancen zur Zielerreichung steigen mit jedem Schritt, den wir in der Panikzone tun. Aber Achtung: ohne unser klares Ziel vor Augen, ohne unsere persönliche Antwort auf die Frage WARUM, können wir uns in der Panikzone schnell verlieren. Unser Negativitäts-Bias zeigt uns, was schlimm und schlimmer ist und unser Umfeld unterstützt ihn dabei.
Und doch bleibt unsere Panikzone unser wertvollstes Umfeld bei der Erreichung unserer Ziele. Sie ist viel mehr Entwicklung als Rückschritt, viel mehr Hilfe als Bedrohung und viel mehr Ressource als Investition.
Geht Eure Panikzone an, stellt Euch Euren „Ängsten“ (wie das geht, zeige ich Euch in einem unserer nächsten regulären Blog-Artikel (also nicht in den Berichten von 24 Tage. 24 Minuten) unter dem Titel „Angst ist Angst vor nichts!“ und erreicht damit Eure Ziele.
Mit den „10 Grundregeln Persönlicher Entwicklung“ und dem „Plan und Vision 2021“ mache ich im März wieder bei 24/24 weiter und beschreibe für Euch Tag 5. Auch Tag 6 folgt – wie versprochen – im März und befasst sich mit Feedback und Wahrnehmung. Ihr dürft gespannt sein.
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