top of page

24 Tage. 24 Minuten: Tag 9 „Die Macht meiner Einstellung"



An Tag 9 von 24 / 24 haben wir uns darüber unterhalten, welche Macht unsere eigene Einstellung hat in Bezug auf unsere persönliche Entwicklung aber auch darauf, wie gut wir mit anderen Menschen umgehen und kommunizieren. Misskommunikation ist dabei auch eine Frage der Einstellung.

Kommunikation findet immer statt. „Man kann nicht nicht kommunizieren!“ (Paul Watzlawick). Kommunikation findet vor allem dadurch statt, dass wir auf unser Gegenüber in irgendeiner Form wirken (durch unsere Mimik, unsere Gestik, unsere Tonalität, Körperhaltung, Wortwahl). Das können wir nicht verhindern aber in vielen Fällen steuern.



In unserem Webinar habe ich darüber gesprochen, wie sich diese Wirkung auf neuronaler Ebene erklärt.


Die Hintergründe dazu: Giacomo Rizzolatti gilt als einer der bedeutendsten Hirnforscher unserer Zeit. Er ist heute emeritierter Professor an der Universität Parma und forscht dort zum Thema Spiegelneuronen.


Menschen, die sich sehr intensiv mit ihrer eigenen Persönlichkeit, ihren Talenten, Kommunikations- und Stressmustern auseinandersetzen, sind in spontanen Interventionen daher meist erfolgreicher als Menschen mit weniger Reflexionsbewusstsein.

Rizolatti hat im Jahr 1992 gemeinsam mit seinem Forschungsteam an der Universität Padua bei einfachen Experimenten mit Affen die Existenz und Wirkung von Spiegelneuronen nachgewiesen. Die Messung der Hirnströme seiner „Probanden“ hatte dabei ergeben, dass sie neuronal dieselben Prozesse durchlaufen egal, ob sie eigenes Verhalten zeigen oder dieses nur bei anderen (Artgenossen oder Menschen) beobachten. Hierfür wurden die Hirnströme beim Verspeisen von Nüssen einerseits und andererseits dabei gemessen, wenn die Affen z.B. Artgenossen beim Verspeisen von Nüssen beobachtet haben. In beiden Fällen wurden identische Abläufe im Gehirn nachgewiesen.


Diese sogenannten Spiegelneuronen spielen – wie weitere Forschungen ergaben – auch bei der Kommunikation zwischen Menschen eine erhebliche Rolle. Einfach formuliert: Unsere Einstellung schafft Realität. Oder: Energie folgt der Aufmerksamkeit (ein zentraler Leitspruch im Mentaltraining von Spitzensportlern).

Wenn wir also eine bestimmte Einstellung (in unserem Fall zu einem Veränderungsprozess) mitbringen, dann folgt daraus, dass wir uns gedanklich intensiv mit dieser Einstellung befassen. Dieser Gedankenprozess löst selbstverständlich bestimmte Empfindungen/Emotionen aus. Diese Emotionen bleiben auf der Mikro- und Makro-Ebene nicht verborgen. Die Mikro-Ebene löst dabei sog. Mikro-Expressionen aus durch sieben kulturübergreifende Basis-Emotionen (nach Paul Ekman): Wut, Freude, Verachtung, Angst, Überraschung, Trauer und Ekel sind dabei an minimalen Veränderungen unseres Gesichtsausdrucks aber auch der Tonalität unserer Sprache erkennbar.

Darüberhinaus äußerst sich die Makro-Ebene durch Gestik, Körpersprache, Wortwahl.


Dadurch, dass wir wirken, lösen wir Reaktionen aus unserem Umfeld aus. In den meisten Fälle ist uns dieser Zusammenhang aber nicht bewusst. Wir interpretieren diese Wirkung und das Verhalten unseres Umfelds zumeist als unabhängig von unserem eigenen Verhalten. Manchmal stimmt das natürlich schon. Wenn wir aber Kommunikation aktiv gestalten und ihre Qualität beeinflussen wollen, sollten wir diesen Perspektivenwechsel immer wieder mal selber durchführen und uns selbst die Frage erlauben: „Was passiert da gerade und wo ist mein Anteil?“

Menschen, die sich sehr intensiv mit ihrer eigenen Persönlichkeit, ihren Talenten, Kommunikations- und Stressmustern auseinandersetzen, sind in spontanen Interventionen daher meist erfolgreicher als Menschen mit weniger Reflexionsbewusstsein. Zum Beispiel in Konflikten oder in Verhandlungen. Persönlichkeitsentwicklung ist daher immer auch Reflexion und Vogelperspektive. Genau das, was wir unter „Einstellung“ im Sinne unseres Kreislaufes verstehen.


5 einfache Schritte zur spontanen Steuerung der eigenen Einstellung:


1. Was passiert da gerade genau?

2. Welche Art von Emotion löst das gerade in mir aus?

3. Warum kommt diese Emotion?

4. Was hat das mit mir zu tun?

5. Worum geht es eigentlich wirklich?

Comments


bottom of page